Ägypten – da denkt man zunächst an Pyramiden, Pharaonen und Wüste mit Kamelkarawanen. Diese befinden sich jedoch im Landesinneren am Nil. Die Küste Ägyptens bietet mit zahlreichen Sandstränden und Riffen allerdings auch Wasserratten und Tauchfreunden ein gutes Reiseziel mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und Raum für Erholung.

Eine Woche im September war unser Reisezeitraum. Los ging es in Stuttgart - weg vom trüben Regen bei 2 Grad Celsius nach Hurghada, wo es abends noch lauschige 36 Grad und sanften warmen Wind hatte.

Nach einer kurzen, jedoch - den (kaum vorhandenen) Verkehrsregeln geschuldet - abenteuerlichen Fahrt in einem Kleinbus vom Flughafen zum 5 Minuten entfernen Hotel, hieß es einchecken, Zimmer beziehen, und auf den 400 Metern zum Strand ein wenig die Beine vertreten. Anschließend ließen wir den Abend auf unserem Balkon mit Blick auf einen Teil der Hotelanlage ausklingen.

Trotz der geringen Entfernung zum Flughafen und den neben dem Zimmer gelegenen Rutschen, herrschte himmlische Ruhe und Entspannung.

Der Hotelstrand bot bequeme Liegeinseln mit Schirm, weiche Badetücher, eine Strandbar mit kostenfreien Getränken und Speisen, einige, leider eher einfarbig-dunkle Korallen und kleinere Fischschwärme, die man mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen ausgestattet bestaunen konnte.

Da wir mehr von Land und Leuten sehen wollten als die Hotelgäste und den Hotelstrand, buchten wir im Hotel noch drei Ausflüge. Einmal sollte es uns nach Luxor ins Landesinnere an den Nil zu den Pharaonen, Tempeln und Statuen führen. Ein Besuch auf der Insel Mahmya mit karibischem Flair sowie eine Wüstensafari sollten den Urlaub perfekt machen.

Luxor und das Tal der Toten

Bereits um 5 Uhr war Abfahrt nach Luxor. Es ging zunächst die Küsten hinunter um Gäste aus anderen Hotels einzusammeln. Durch die Wüste vom Meer weg führte uns der Weg durch kleine Dörfer und Städte über gute 5 Stunden nach Luxor. Erster Stopp war am Karnak-Tempel. Es ist Ägyptens größte Tempelanlage und in Karnak am östlichen Nilufer gelegen.

Imposante Bauten, zahllose Statuen und noch eindrucksvollere Hieroglyphen schmücken und säumen den Weg durch den Tempel. Unser Reiseführer erzählte einige spannende Geschichten zu der Anlage sowie den Gebräuchen der alten Ägypter.

Die Größe der nach all der Zeit noch gut erhaltenen Statuen, sowie die Schriftzeichen und vor allem die Farben waren äußerst faszinierend.

Weiter ging es in das Tal der Toten. Dort ist das Fotografieren aus Erhaltungsgründen nicht erlaubt. Bei windstillen gefühlten 50 Grad, traten wir in die Vergangenheit ein. Atemberaubende Wandmalereien, Farben, Grabbeigaben und sogar die gut erhaltene Mumie des Tuth Ankh Ammun ließen die Hitze jedoch schnell vergessen.

Zum Abschluss besuchten wir den beeindruckenden Tempel der Hatshepsut, eingebettet in den Fels.

Nach gut 5 Stunden Busfahrt durch die nächtliche Wüste fielen wir abends um 11 nach einer dringend benötigten Dusche totmüde aber glücklich in die bequemen Hotelbetten.

Mahmya – die karibische Insel in Ägypten

Weißer Sandstrand und farbenfrohe Riffe mit zahlreichen, noch bunteren Fischen. Das ist Mahmya. Auf dem Weg zur Insel ließen wir uns die frische Meeresbrise um die Nase wehen. Bereits um die Insel tummelten sich zahlreiche Fische und farbenfrohe Korallen. Wir nutzen die Chance, mit dem Boot noch ein Stück weiter hinaus aufs Meer zu einem Korallenriff zu fahren. Die Anzahl an Farben, Formen und Fischen war unglaublich. Von ganz klein zu riesig, einfarbig zu bunt-schillernd, einzeln oder ein kompletter Schwarm.

Nach einem feinen Mittagessen auf der Insel, Schnorcheln am Strand und Sonnenbaden ging es nachmittags zurück.

Entspannung pur mit karibischem Flair - eine Auszeit von der Auszeit sozusagen.

Wüstensafari

Als Abschluss des Urlaubs hatten wir uns die Wüstensafari aufgehoben. Am vorletzten Tag erlebten wir die Wüste und deren Bewohner.

Zunächst holte uns ein Jeep am Hotel ab und brachte uns nach wilder, schunkeliger Fahrt in ein Lager am Rande zur Wüste. Dort durften wir mit Quads die Wüste erkunden. Merke – kleine Bodenwellen sollte man schnell überwinden, sonst heißt es geschüttelt, nicht gerührt. Und Sonnenbrille und ein Tuch als Staubschutz dürfen auf keinen Fall fehlen!

Vom Quad fahren erhitzt und durchgeschüttelt ging es zu einem kleinen Beduinendorf weiter in die Wüste hinein. Dort durften wir das typische Wüstengefährt nutzen und eine kleine Runde auf Kamelen drehen.

Um die wackeligen Beine wieder zu beruhigen, durften wir von landestypischem Brot und Tee kosten. Der Medizinmann des Dorfes erklärte uns traditionelle Salben und Kräuter, die wir auch erwerben konnten.

Vom Dorf weg jagten sich die Fahrer unserer Jeeps über Hügel und Dünen hinweg nach Badawya, einem weiteren Dorf in der Wüste. Dort durften wir mit Wüstenbuggys in den Sonnenuntergang düsen.

Ein feines Abendessen und traditionelle Tänze bildeten den krönenden Abschluss unter Sternen.

Eine Woche Entspannung, Kultur und Adrenalin pur. Faszinierende Kultur erleben, mit Quads und Kamelen durch die Wüste oder die farbenfrohe Wasserwelt erkunden – in Ägypten hatten wir von allem etwas. Rund um ein gelungener Urlaub mit durchaus dem Potential auf Wiederholung.