Reizüberflutung in einer der teuersten und sichersten Städte der Welt!

Zuerst ein paar Daten und Fakten

Singapur liegt südlich vor Malaysia. Der Stadtstaat, dessen Name sich aus Singha für Löwe und Pura für Stadt zusammensetzt, besteht aus einer Hauptinsel, drei größeren sowie ca. 50 kleinen Inseln, wobei sich der Alltag voll und ganz auf der mit Abstand größten Insel abspielt. Insgesamt leben ca. 5,5 Millionen Einwohner in Singapur. Oftmals wird die Millionenstadt auch „die Schweiz Asiens“ genannt. Das liegt daran, dass der Staat gewisse Eigenheiten pflegt und das Preisniveau extrem hoch ist. Singapur zählt somit zu einer der Städte und Staaten mit den weltweit höchsten Lebensunterhaltungskosten. Die Einwohner zählen somit sogleich zu den wohlhabendsten der Welt. Strenge Kontrollen und Gesetze führen Singapur zu einer der sichersten und saubersten Städte überhaupt. Hierzu später mehr.

© Foto: Lisa Faller

Was Ihr unbedingt unternehmen müsst

Ich beginne mit den Orten, die bei mir eine ordentliche Reizüberflutung hervorgerufen haben und die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Los gehts!

1. Ein Spaziergang um die Marina Bay

Eingerahmt in eine imposante Skyline liegt die Marina Bay. Das weltberühmte Hotel „Marina Bay Sands“, der Merlion Park, die Formel 1-Tribüne und die Helix-Bridge sind die bekanntesten Stopps entlang meines Spaziergangs. Aber nun der Reihe nach:

Wir beginnen den Walk am Merlion Park. Hier halten die MRT‘s sowie die zahlreichen Stadtbusse. Der wasserspeiende Merlion ist das Wahrzeichen Singapurs. Er symbolisiert durch den Körper eines Fisches die bescheidenen Anfänge der Stadt als Fischerdorf. Der Kopf steht für den ursprünglichen Namen Singapura „Löwenstadt“.


Tipp: Vom Merlion-Park aus sind es nur wenige Gehminuten Richtung Innenstadt zum 1-Altitude. Diese Rooftop-Bar ist höchste Open Air Bar der Welt und bietet einen fantastischen Blick auf die Marina Bay sowohl als auch auf die Innenstadt. Am besten kurz vor Sonnenuntergang hoch gehen!

Von hier hat man auch einen perfekten Blick auf das Marina Bay Sands Hotel und das Art Science Museum.

Dort liegt auch unser nächstes Ziel: An der Promenade kann man entspannt bis zu dem imposanten Hotel laufen. Jeden Abend finden hier vor der Tribüne Licht – und Wassershows mit imposanten Klängen und Bässen statt. Ich selbst kam bei dem Anblick nicht mehr aus dem Staunen heraus und kam fast jeden Abend einmal hierher zurück.

Der Spaziergang endet an der 280 meter langen Helix-Bridge. Eine aufsehenerregende Hightech-Brücke. Sie verbindet das Marina Centre mit dem Marina South und bietet einen tollen Blick auf die Formel-1 Tribüne sowie auf den Singapur Flyer.

2. Das Marina Bay Sands Hotel entdecken

DAS Wahrzeichen der Stadt. Mit seinem weltberühmten Infinity-Pool auf der Dachterrasse, die 340 Meter lang ist, lockt das Hotel zahlreiche Touristen an. Der Ausblick vom 146 Meter langen Pool ist somit ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten, damit diese den nicht ganz so günstigen Hotelaufenthalt auch genießen können. Doch auch Normalos dürfen die wunderbare Aussicht genießen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man besucht den „Club 55“ oder man fährt mit dem Aufzug im Südturm ganz nach oben. Der Club 55 ist ein frei zugängliches Restaurant mit Bar, das sich im 55. Stock befindet.

Achtung: Einfach so darf man jedoch trotzdem nicht reinspazieren. Mindestens ein Getränk ist Pflicht ebenso wie eine angemessene Abendgarderobe.

Hier ist die Atmosphäre zwar super, allerdings befinden sich die meisten Sitzplätze auf der Seite des Gardens by the Bay sowie des Hafens und nicht auf der spektakulären Seite der Bucht. Einen besseren Ausblick hat man daher am Südturm. Steigt einfach in den Aufzug und fahre in den 57. Stock. Oben angekommen befindet sich eine Aussichtsplattform in alle Richtungen. Hier kann man auch einen Blick auf den langgezogenen Pool genießen. Zwar hinter Scheiben, aber für das nicht ganz so perfekte Panoramafoto reicht es allemal aus.

Zu guter Letzt könnt ihr noch durch „The Shoppers“ at Marina Bay schlendern – denn was wäre solch ein Komplex ohne eine eigene Shopping Mall inkl. Casino? Nichts. Daher kann man sich im unteren Teil des Gebäudes in ein Einkaufsparadies stürzen, das sich auf mehreren Stockwerken breitgemacht hat. Die Gänge sind mit einem künstlichen Fluss verbunden, auf dem man sogar mit einem Boot paddeln kann.

Tipps: In der untersten Etage gibt es einen super leckeren Food-Court. Hier kann man bereits ab 4,80 Singapur-Dollar (ca. 3,17 Euro) lecker und günstig essen.

Achtung: Wer im Casino sein Glück auf die Probe stellen will, muss zwingend sein Reisepass dabei haben und eine entsprechende Abendgarderobe aufweisen.

3. Einen Rundgang durch Gardens by the Bay machen

Nun kommen wir zu meinem persönlichen Highlight. Nirgendwo anders auf der Welt gibt es ein solches Spektakel. Die Gardens by the Bay liegen direkt hinter der Marina Bay. Das komplette Areal ist künstlich aufgeschüttet. Ebenfalls künstlich angelegt ist auch der grüne Park mit vielen abwechslungsreichen Pflanzen sowie die atemberaubenden Supertrees.

Futuristisch ragen die riesigen Supertrees 25 bis 50 Meter in die Höhe. Der Beton und Stahl sind gut mit entlanghangelnden Pflanzen verdeckt, so dass man den Eindruck von „echten“ Bäumen bekommt. Sobald es dunkel wird, werden auch hier funkelnde Lichtershows gezeigt. Spätestens jetzt kommt man sich vor, als ob man die Hauptrolle in „Avatar“ ergattert hätte.


Tipp: Die Lichtershow ist kostenfrei und ist am besten von der mittleren Grünfläche zu sehen. Am besten nimmt man sich ein kleines Tuch zum drauflegen mit, damit man ganz entspannt in eine andere Welt eintauchen kann.

Gut zu wissen: Die Superbäume sind technologische Wunderwerke, welche wichtige Umweltfunktionen übernehmen. Sie sammeln Regenwasser für die Bewässerung der Parkanlagen, messen die Temperatur, absorbieren Hitze und geben sie bei Bedarf wieder ab. Elf der 18 Superbäume sind mit Solarzellen ausgestattet, die Strom für die nächtliche Beleuchtung erzeugen und zwei Gewächshäuser kühlen.

4. Shoppen in der Orchard Road

Die Orchard Road ist einer der berühmtesten Einkaufsstraßen und die größte in Singapur. Hier findet ihr riesige Einkaufszentren die fast alle unterirdisch miteinander verbunden sind. Die pompösen Filialen von Gucci, Prada, Rolex und Dior kommen hier nicht nur einmal sondern gleich mehrmals vor. Aber keine Sorge, hier findet jeder etwas. Zwischen den großen Marken gehen immer wieder kleine Treppen ein Stockwerk tiefer oder Rolltreppen in die höheren Etagen. Hier kann man tolle Schnäppchen machen!

5. Essen gehen in den Hawker Centre & Food Cours

Ein kulinarisches Highlight sind die Hawker Centre (hawker=Straßenhändler), von denen es in Singapur über 100 gibt. Unzählige Imbisse und Stände bieten Köstlichkeiten aus allen Winkeln Asiens an.

Vorsicht: Das wahnsinnige Angebot an Köstlichkeiten, kann einen schnell überfordern. Ein Muss als „Einstieg“ ist definitiv das Nationalgericht „Chicken-Rice“.


Tipp: Die Hawker Center sind mit Hygieneplaketten ausgestattet. Das Beste ist „A“. Schlechter als „B“ habe ich nicht mal gesehen. Daher könnt Ihr Euch sicher sein: die Hygienestandards sind hoch, so dass man sich keinerlei Sorgen machen muss.

Falls ihr euch wirklich nicht entscheiden könnt, gilt die einfach Faustregel: Je länger die Schlange desto empfehlenswerter ist der Imbiss, denn Singapurianer hassen es zu warten.

Meine Empfehlungen:

– Chinatown Complex Food Court

– Maxwell Food Centre

– Lau Pa Sat Market

– Golden Mile Food Centre

6. Buntes Treiben in Kampong Glam erkunden

Das muslimische Viertel ist geprägt von der Sultan-Moschee, der Hipster-Straße „Haji Lane“ und den vielen Stoffläden in der Arab Street. Wer nach beliebten Fotomotiven sucht ist hier genau richtig. Die Haji Lane ist voll von kreativen Gemälden und Gebäuden. Während man tagsüber durch die Läden bummeln kann, werden am Abend die Stühle, Tische und Bänke auf die Straße gestellt, so dass die komplette Straße einer einzigen Bar gleicht.

Mein Tipp: Besucht auf jeden Fall die Bar “Going Om”! Hier wird tolle Live Musik gespielt, es gibt leckeres Essen und man hat durch die exotische Deko ein wunderbares Erlebnis.

© Foto: Lisa Faller

7. Einen erlebnisreichen Tag auf Sentosa haben

Die vorgelagerte Insel ist eigentlich ein einziger Vergnügugnspark. Hier gibt es alles was das Herz begehrt: Universal Studios, Madame Tussauds, einen Aqua Park, ein 4D-Kino, ein Aquarium, traumhafte Strände und vieles vieles vieles mehr…

Die Anreise ist ganz einfach: Die MRT Station “Harbour Front” ist mit der Vivo City Shoppingmall der perfekte Ausgangspunkt. Ab hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zu Fuß, per Bus, oder mit dem Sentosa Express (dieser befindet sich auf der obersten Ebene der Shoppingmall und bietet schon bei der Überfahrt einen super Ausblick über die Gesamte Insel).

Mich haben vor allem die Strände nach dem trubeligen Stadtleben angezogen.

Tipp: Der Tanjong Beach liegt am weitesten entfernt vom Trubel und bietet so richtige Rückzugsmöglichkeiten. Doch Achtung: Da die Insel auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist sollte man sich eher einen Tag unter der Woche für einen Besuch raussuchen.

8. Viele verschiedene Kulturen kennenlernen

Singapur ist ein perfekter Ort, um in viele verschiedene Kulturen und Gotteshäuser rein zu schnuppern. Egal ob China Town, Little India, Kampong Glam mit der Arab Street oder freistehende Temple und Kirchen in der Innenstadt. Hier ist jeder willkommen, die anderen Glaubensrichtungen zu erleben.

Auf jeden Fall anschauen solltet ihr euch:

– Sri Mariamman Tempel (ältester Hindu-Tempel der Stadt)

– Buddha Tooth Relic Temple (ein Tempel- und Museumskomplex in Chinatown)

– Masjid Sultan-Moschee (ragt mit seiner goldenen Kupel in Kampong Glam-District empor)

Tipp: Bei den meisten Gotteshäusern ist eine Verschleierung Pflicht. An den Eingängen sind zwar immer genügend Tücher und Overalls vorhanden, jedoch ist es angenehmer immer ein bis zwei eigene Tücher dabei zu haben um Beine, Schultern und Haare zu verdecken.

© Foto: Lisa Faller

Fazit

Egal ob ein Stopover oder ein längerer Aufenthalt: Singapur ist eine imposante Stadt die immer eine Reise wert ist. Einen großen Respekt habe ich vor dem friedlichen Miteinander mit solch vielen und verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen. Auch hat mir die Sauberkeit und die Sicherheit sehr imponiert. Welch eine schöne Welt, in der man keine Angst in einer dunklen Gasse haben muss, zu Besuch in verschiedene Gottesdienste gehen kann und bei einem Picknick mitten auf der Straße teilhaben darf.